Gedenken an die ermordeten Arbeiter der Roten Ruhrarmee
Am 13. März 2020 jährt sich zum hundertsten Mal der reaktionäre, militaristische Kapp-Lüttwitz-Putsch. Ihm folgte der größte Generalstreik, den Deutschland je erlebt hatte. Im Ruhrgebiet, aber auch in Sachsen, Thüringen, Mecklenburg und Pommern kam es zu großen Aufstandsbewegungen. Denn breite Bevölkerungskreise – Arbeiter, Angestellte, Beamte – hatten erkannt, dass sich der Putsch gegen das noch junge parlamentarische System der Republik, ihre verfassungsgemäßen Institutionen und tragenden Kräfte richtete. Zahlreiche Arbeiter hier im Ruhrgebiet verspürten aber auch, dass dieser Putsch sie in besonderer Weise herausforderte, weil er in ihren Augen einen direkten Angriff auf die Arbeiterbewegung darstellte,
Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine, insbesondere der Marinebrigade Ehrhardt, die sich nach dem Ersten Weltkrieg in reaktionären Freikorps organisierten, sowie Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Nach drei Tagen war der Putsch gescheitert. Weil die Arbeiterwehren wie die Rote Ruhrarmee, die mitgeholfen hatten, diesen Putsch scheitern zu lassen, sich nicht sofort auflösten, wurden sie vom Militär – mit Hilfe von Freikorpskräften, die zuvor mit den Putschisten sympathisiert hatten – brutal entwaffnet. Sie hatten das „Verbrechen“ begangen, für mehr soziale und politische Rechte zu kämpfen, für eine Änderung der Eigentumsverhältnisse einzutreten und sich für die Sozialisierung der Schlüsselindustrien einzusetzen. Text von Theo Beckmann
Die Veranstaltungen zum Kapp-Putsch im Landkreis Recklinghausen sind alle abgesagt
Zum Militärputsch gegen die Republik im März 1920 weiterlesen http://www.recklinghausen.dkp.de/kapp-putsch-13-03-1920/