Absage der 1.-Mai-Kundgebungen 2020

Volksfest auf dem Hügel findet nicht statt

Livestream zum 1.Mai hier : https://www.dgb.de/erster-mai-tag-der-arbeit

Der DGB hat alle 1.-Mai-Kundgebungen für dieses Jahr abgesagt. Dazu sagte Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB):

Die Corona-Pandemie bedeutet ein Leben im Ausnahmezustand: Viele Menschen können nicht zum Arbeitsplatz, unsere Kinder nicht in die Schulen und Kitas, wir sehen unsere Verwandten nicht mehr, unsere Freundinnen und Freunde, unsere Kolleginnen und Kollegen. Viele sorgen sich um ihre Existenz.

Auch wir Gewerkschaften sehen uns aktuell mit einer neuen Situation konfrontiert, die uns alle extrem fordert. Wir wissen aber auch, wieviel Solidarität bewirken kann. Die Gewerkschaften haben ihre Kraft und Durchsetzungsfähigkeit schon immer aus dem Füreinander-Einstehen der Vielen bezogen. So haben sie für mehr Gerechtigkeit gesorgt und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen erkämpft. Darum geht es auch heute wieder: Auch jetzt können und müssen wir solidarisch Leben retten. Wir können Verantwortung übernehmen. Für uns, und für alle anderen.

Solidarisch ist man nicht alleine! Solidarität ist ansteckend!

Heraus zum 1.Mai : trotz Corona –

wir sind sichtbar

Zur Notwendigkeit des Protestes in Corona-Zeiten

Heraus zum 1. Mai

Reiner Perschewski, UZ Unsere Zeit vom 17.04.2020

Die Maikundgebungen und -demonstrationen sind abgesagt. Das ist vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie nachvollziehbar. Nicht abgesagt – nein, auch nicht vom Deutschen Gewerkschaftsbund – ist es, das Anliegen des 1. Mai als internationalem Kampftag für die Rechte der Arbeiterklasse öffentlich zu machen.

Der DGB bereitet eine bundesweite „virtuelle“ Kundgebung vor, die am 1. Mai ab 11 Uhr im Internet live zu verfolgen ist. Da nicht absehbar war, wie die Entwicklung verläuft, war es richtig, nach solchen Alternativen zu suchen und sie zu organisieren. Die Internetseite https://heraus-zum-ersten-mai-2020.de/ gibt Auskunft über die Möglichkeiten der „virtuellen Kundgebung“ zum 1.Mai.

Das Motto des DGB für den 1. Mai „Solidarisch ist man nicht alleine!“ formuliert in Corona-Zeiten die Solidarität als wichtiges Grundprinzip der Gewerkschaftsbewegung. Einzelne Mitgliedsgewerkschaften haben Hilfsnetzwerke organisiert. Gleichzeitig gibt es vielerorts die Suche nach alternativen Aktionsformen. Das ist schwierig, weil die Einschränkungen demokratischer Rechte je nach Bundesland unterschiedlich sind. Die Geschwindigkeit, in der die Versammlungsfreiheit, mindestens zeitweise, abgeschafft wurde, hat viele hilf- und sprachlos gemacht. Inzwischen wächst aber der Protest.