Fridays for Future – Demonstration in Recklinghausen

Für die Zukunft kämpfen

fridaysforfuture Recklinghausen 2019
Foto : Werner Sarbok

Auftakt der Demonstration am 20.09.2019 in Recklinghausen

Von Werner Sarbok

Weit über 2 000 Menschen sind am 20. September allein in Recklinghausen auf die Straße
gegangen, um für ihre ureigenen Zukunftsinteressen auf die die Straße zu gehen: Für das
Überleben auf diesem Planeten, das vom menschengemachten Klimawandel immer stärker
bedroht ist. Dominiert war die Demo von Schülern, aber unübersehbar die Beteiligung von
Erwachsenen. Was gefehlt hat, war die sichtbare Präsenz der Gewerkschaften, und die ist
unverzichtbar, soll der Kampf gegen den Klimawandel erfolgreich sein.
Bisher hat die Bundesregierung nicht gehandelt, um erfolgreich die CO2-Emission
eindämmen und somit dem Klimawandels entgegen zu wirken. Profitinteressen stehen im
Zentrum der Politik, alles andere wird diesen Interessen untergeordnet.
Die Bundesregierungen haben wilden Konkurrenzkampf im Verkehrssektor zugelassen. Zum
Nachteil auch der Beschäftigten und zu Lasten des Klimas wird der Personennahverkehr
immer unattraktiver, der Güterverkehr wird zunehmend von der Schiene auf die Straße
verlagert.
Hundert Konzerne sind für 71 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen weltweit
verantwortlich. Der Markt „regelt“ das nicht. Es ist eine Klimapolitik nötig, die den
Konzernen klare Vorgaben macht.
Die Autokonzerne haben Staat und Gesellschaft betrogen, um ihre Produkte weiter mit hohem
Profit verkaufen zu können. Die an schnellen Profiten interessierte kapitalistische
Produktionweise wird die Welt zerstören, wenn wir den Profiteuren nicht in den Arm fallen.
Wir erleben täglich, wie gravierend der Klimawandel die Welt bereits zerstört hat. Damit geht
natürlich auch Flucht einher.
In vielen Ländern wurden auch 2019 wieder neue Hitzerekorde aufgestellt. In etlichen
Bundesländern im Norden und im Süden Deutschlands fiel ab Mitte Juli zu wenig Regen,
ähnlich wie im gesamten Vorjahr. Die Trockenheit macht vor allem den Böden zu schaffen.
Wir wissen nicht, wie viele Menschen bis zum Jahr 2050 zu Klimaflüchtlingen werden.
Einige sagen, das könne man heute gar nicht vorhersagen. Aber man spricht von mehreren
hundert Millionen.
Vor über 100 Jahren schrieb Friedrich Engels, Weggefährte von Karl Marx: „Schmeicheln wir
uns indes nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen
Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet,
aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andre, unvorhergesehene Wirkungen, die nur zu
oft jene ersten Folgen wieder aufheben.“