Streik bei den Ameos-Kliniken

Streikende Ameos-Beschäftigte in Schönebeck am 6. Dezember 2019. (Foto: ver.di)

Ameos Kliniken Streik

Ameos fährt Zickzack – UZ von 26.06.2020

Corona hatte auch Auswirkungen auf die Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Ameos-Kliniken Bernburg, Aschersleben, Schönebeck und Haldensleben. Was ist in den vergangenen Monaten geschehen?

Ver.di hat die Streiks an den Ameos-Kliniken an den Standorten Aschersleben-Staßfurt,
Bernburg, Haldensleben und Schönebeck für vier Wochen ausgesetzt. Diese Vereinbarung ist
das Ergebnis des dreistündigen Sondierungsgespräches zwischen der Konzernspitze und
ver.di in der vergangenen Woche.

Kein Angebot (Streik bei den Ameos-Kliniken)

Die Kolleginnen und Kollegen der Ameos-Kliniken Aschersleben-Staßfurt, Bernburg, Haldensleben und Schönebeck haben ihren unbefristeten Erzwingungsstreik in der dritten Woche fortgesetzt. Mit unverändert großer Beteiligung sind die Beschäftigten dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di gefolgt. Ziel ist die Durchsetzung eines Tarifvertrages. Nach wie vor verweigert die Geschäftsleitung des Konzerns jedes Gespräch mit ver.di.

„Natürlich sind wir jederzeit zu Gesprächen bereit. Wenn unsere Mitglieder ein ernstzunehmendes Interesse der Arbeitgeberseite an Tarifverhandlungen wahrnehmen, können wir die Arbeitsniederlegungen unterbrechen“, sagt der für die Woche verantwortliche Streikleiter Thomas Mühlenberg.

„Die täglich eingehenden Solidaritätsbekundungen halten unverändert an. Aktuell haben die Mitarbeiterinnen vom Bündnis ‚Pflegeaufstand Hildesheim’ den Streikenden den Rücken gestärkt, indem sie von ihrem erfolgreichen Streik aus dem Jahre 2016 berichten“, sagte der ver.di-Landesbezirksleiter Oliver Greie. Die ver.di-Betriebsgruppen der Charité,vom DHL-Hub Leipzig und der Deutschen Post AG haben ihre Solidarität mit den Streikenden bekundet, ebenso der Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte. Höhepunkte der Streikaktionen in der Vorwoche waren die Kundgebungen und Demonstrationen in der Landeshauptstadt Magdeburg mit über 500 Teilnehmern. Autor: Werner Sarbok 14.02.2020 UZ

Solidarität mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen der Ameos-Kliniken in Sachsen-Anhalt

Am Montag sind die bei ver.di organisierten Kolleginnen und Kollegen an den Ameos-Kliniken Aschersleben-Staßfurt, Bernburg, Schönebeck und Haldensleben in Sachsen-Anhalt in einen unbefristeten Streik getreten. Sie wollen damit ihre Forderung nach einem Tarifvertrag durchsetzen, der an sich an dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) anlehnt.

Das Pflegebündnis im Kreis Recklinghausen erklärte sich in einem Schreiben solidarisch mit den Streikenden. Darin bringt das Pflegebündnis seine Empörung zum Ausdruck, dass sich der private Krankenhauskonzern weigert, mit ver.di überhaupt über einen Tarifvertrag zu verhandeln.

„Das Agieren der Ameos-Geschäftsleitung ist ein Angriff auf legitime demokratische Rechte der Beschäftigten“, erklärt Sandra von Wantoch, eine der Initiatorinnen des Pflegebündnisses. Der Krankenhauskonzern hat 14 Beschäftigte, die sich an Warnstreiks im Dezember beteiligten, fristlos gekündigt. Außerdem drohte der Arbeitgeber öffentlich mit dem Abbau von 800 Arbeitsplätzen.

„Ich bin beeindruckt davon, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nicht einschüchtern lassen“, meint Anja Willamowski vom Pflegebündnis. Allein am Montag sind 600 Pflegekräfte dem Aufruf ihrer Gewerkschaft ver.di zum Streik gefolgt.

Werner Sarbok weist darauf hin, dass die Privatisierung des Gesundheitswesens zu Lohndumping führt. „Ameos hat vor sieben Jahren in den Kliniken in Sachsen-Anhalt die Löhne der Beschäftigten eingefroren. Am Geldmangel kann es nicht liegen.“ Der Konzern hat zum Jahresbeginn Krankenhäuser in Oberhausen erworben und will aktuell Kliniken in Zeitz und Naumburg kaufen. Werner Sarbok UZ-Unsere Zeit